10.05.09 | Webdesign - Unser Verständnis
Vordergründig kann man im Web schnell auch gute Ergebnisse erziehlen. Die feinen Unterschiede liegen oft im Verborgenen. Auf die kommt es jedoch an, will man sauberes und vor allem handhabbares Webdesign erreichen. Einige Leitgedanken des Softwareengineering sind zur Erreichung dieses Ziels sehr hilfreich, vieles kommt mit wachsender Erfahrung. Nachfolgend einige der Grundgedanken, die uns dabei begleiten:
I. Teile und herrsche
Klare Trennung zwischen Design, Inhalt und Logik - dieser bewährte Grundsatz des Software Engineering hat seine Berechtigung vor allem auch im Bereich des Websitedesign'. Dazu ist schon viel gesagt worden, braucht nicht weiter ergänzt werden nur der Hinweis, daß aus unserer Erfahrung heraus das Befolgen ein Segen bei der Entwicklung aber vor allem bei der Administration von Webseiten ist.
II. Weniger ist mehr
Nicht alles was man tun kann, soll man auch tun: Technologische und designtechnische Möglichkeiten spriessen seit Jahren und verleiten dazu, seine eigene Webentwicklungskompetenz dadurch unterstreichen zu wollen, daß möglichst viel davon seinen Niederschlag in den gebauten Webseiten findet. Die Kunst ist allerdings, eben nur das bitter Notwendigste zu verwenden, was dazu erforderlich ist, die Botschaft des Internetauftritts mit höchster Aussagekraft zu vermitteln.
III. Einfach ist schwer
»Keep it as simple as possible.« Eine vermeintlich komplexe Aufgabe analytisch zu durchdringen und am Ende eine Synthese aller Zusammenhänge zu erreichen und diese in ein einfaches Lösungskonzept zu überführen, ist die Königsdisziplien. Wie sagte der eine englische Sir in einem Brief an einen Freund: »Lieber Freund, entschuldige meinen langen Brief, für einen kurzen habe ich keine Zeit«...
IV. Der Kunde ist König
Eine Website wird für den Nutzer gemacht, nicht für den Webdesigner. Dieser Grundsatz trifft nur bedingt auf diese Website zu, ist sie doch eine Spielwiese für Webtechnologien zur Befriedigung unseres Spieltriebs, allerdings auf alle anderen, die wir erstellen. Allerdings werden Website zu einem bestimmten Zweck erstellt (sollten sie zumindest), der hauptsächlich darin besteht, eine Botschaft oder Dienstleistung an die Welt da draussen zu vermitteln. Das heißt, der Surfer soll möglichst effizient und benutzerfreundlich die Information bekommen, die er sucht. Ob das der Selbstverwirklichung des Webentwicklers umfassend zuträglich ist, muß dabei zweitrangig sein.
V. Scheinbar unscheinbar
Das Setzen von Schriftstücken war früher ein ganz angesehener Beruf und eine hohe Kunst (schon mal was von Durchschuß gehört?). Im Computerzeitalter ist es (leider) jedem möglich, schnell und einfach etwas »zu Papier« zu bringen. Kaum einer schert sich um die Regeln, wie ein Schriftstück aufzusetzen ist, um das Lesen und Erfassen der Information zu unterstützen. Solche Regeln gelten auch für Dokumente, die »zu Bildschirm« gebracht werden. Gute Typographie ist Pflicht. Und frei nach Gulbins: «Gute Typographie macht keine Geräusche» Wenn sie nicht auffällt, ist sie in der Regel gut! Es gelingt uns nicht immer, dieses umzusetzten, jedoch sind wir stets bemüht... Und noch etwas: Das wichtigste Gestaltungsmerkmal, das wir für uns entdeckt haben, ist Leerraum!
VI. Es paßt ? wenn's paßt
Gestaltung und Botschaft müssen zusammenpassen: Hier gilt es Fingerspitzengefühl und den richtigen Geschmack zu beweisen. Es ist ein bischen so, wie mit Visitenkarten: Ein Design für einen Zoohandel paßt nicht umbedingt zum Versicherungsvertreter. Und da fangen die Probleme schon an. In einigen unserer Projekte haben wir in diesem Bereich die heftigsten Diskussionen gehabt. Wie das halt so ist mit dem Streit um den Geschmack...
VII. Denn Du weißt, was Du tust!
Für (fast) alles kann man mehr oder weniger schlaue Regeln finden (siehe z. B. Typographie). In den meisten Fällen ist man auch gut beraten, sich daran zu halten. Jedoch kann man aus unserer Sicht dagegen verstossen, wenn man weiß, was man tut. Es klingt paradox doch wir finden es logisch: Erst das Kennen der Regel, berrechtigt dazu, sie zu brechen. Und das will gut begründet sein. Zu bunt sollte man es dabei nicht treiben. Ach so - genau, mit Farben sollte man aufpassen, da gibt es auch einige bewährte Regeln...
VIII. Eines für alles
Ein durchgängiges Implementierungskonzept ist Gold wert. Man findet sich immer sofort zurecht. Zum erstenmal habe ich das bei der Analysesoftware TM1 erleben dürfen, bei der ein logisch sinniges Konzept (mehrdimensionale Würfel) für alle Aspekte der Applikationsentwicklung angefangen von Anwenderverwaltung bis hin zum DB-Design die Grundlage ist.